Starker Wettbewerb: Herausfordernde Bedingungen für Austrian Airlines
Austrian Airlines meldete ein Ergebnis für das dritte Quartal, sieht aber Probleme in der Zukunft. Das unter anderem mit dem wachsenden Vorsprung chinesischer Fluggesellschaften zutun, doch es gibt noch weitere Gründe.
Während der Präsentation der Ergebnisse des dritten Quartals vergangene Woche in Wien, sagte Austrian Airlines CEO, Annette Mann, die Fluggesellschaft sei auch mit geopolitischen Unsicherheiten, anhaltenden operativen Herausforderungen und einer erheblichen Kostenbelastung durch Flugausfälle und Verspätungen konfrontiert. Die durch Unregelmäßigkeiten verursachten Kosten liegen rund 60 Prozent höher als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Hauptsächlich aufgrund der angespannten Lage im Nahen Osten und Problemen mit der Flugsicherung im ungarischen Luftraum, der in der Nähe des Drehkreuzes von Austrian zu Wien liegt.
„Ein neues Thema ist jetzt der Wettbewerb mit Fluggesellschaften aus China“, sagte Austrian Chief Commercial Officer, Michael Trestl, gegenüber AERO INTERNATIONAL. „Wir sehen, dass die Kapazität chinesischer Fluggesellschaften zunimmt; um nicht zu sagen, dass der europäische Markt überschwemmt wird“, sagte er. Die zusätzliche Kapazität chinesischer Fluggesellschaften in Verbindung mit ihren niedrigeren Kostenstrukturen und dem Wettbewerbsvorteil, kürzere, direktere Europa-Asien-Flüge über den russischen Luftraum durchführen zu können, macht Fluggesellschaften wie Austrian Airlines das Leben schwer. Chinesische Fluggesellschaften steigern nicht nur ihren Anteil am Verkehr von Europa nach China, sondern auch zu anderen asiatischen Zielen. „Das ist sicherlich eine Herausforderung, der wir uns in den kommenden Jahren noch deutlicher stellen müssen“, fügte Trestl hinzu.
Geopolitik fordert Flexibilität bei Austrian Airlines
Andererseits war der für Austrian historisch wichtige Markt im Nahen Osten für die Fluggesellschaft schwierig. Flüge zu Zielen wie Teheran im Iran, Erbil im Irak, Amman in Jordanien und Tel Aviv wurden vorerst eingestellt. Wien ist insbesondere ein wichtiger Knotenpunkt für Reisende zwischen dem Iran und den USA. „Es ist schmerzhaft, dass diese [Ziele] eingestellt werden müssen. Das trifft Austrian Airlines mehr als jede andere Fluggesellschaft der Lufthansa-Gruppe“, fügte Trestl hinzu.
Flottenerneuerung bei Austrian Airlines
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Im dritten Quartal 2024 betrieb Austrian Airlines 68 Flugzeuge und beförderte 4,7 Millionen Passagiere, ein Plus von 5 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2023. Der Umsatz stieg um 6 Prozent auf 811 Millionen Euro (876 Millionen Dollar). „Wir sind eigentlich ganz zufrieden mit dem dritten Quartal“, sagte Mann. „Aber mit einem EBIT von 77 Millionen Euro (-49 Prozent) für die ersten neun Monate sind wir nicht so glücklich. Das führte zu einem schwachen ersten Halbjahr.“ Im Sommer 2025 wird Austrian Airlines neue Verbindungen von Wien nach Burgas (Bulgarien), Edinburgh, Evenes (Norwegen) und Sylt (Deutschland) aufnehmen.