Qantas testet Lichtoptionen für geplante Ultralangstreckenflüge
Ultralangstreckenflüge verlangen den Passagieren einiges ab: Nicht nur Geduld, auch der Körper wird während der Stunden an Bord zwangsläufig belastet. Qantas ist für ihr Sunrise-Programm deshalb auf der Suche nach höchstmöglichem Komfort.
Dass der Mensch vom Licht beeinflusst wird, ist kein Geheimnis. Und insbesondere die Wissenschaft hat diese These schon viele Male mit Zahlen, Daten, Fakten untermauert.
Deshalb entwickelt Qantas für ihre im Rahmen des „Project Sunrise“ geplanten Ultralangstreckenflüge mit A350-1000 eine innovative Kabinenbeleuchtung. Die ist nicht nur wissenschaftlich fundiert, sondern auch von den Farben der australischen Landschaft inspiriert ist. Die Ultralangstreckenflüge von Qantas sollen erstmals 2025 abheben.
Das Lichtdesign soll den Passagieren helfen, den Jetlag zu minimieren und das Wohlbefinden zu steigern. Denn eines darf man nicht vergessen: Die Fluggäste werden auf einem Nonstopflug von Melbourne oder Sydney an die Ostküste der USA beziehungsweise nach Europa vielleicht bis zu 20 Stunden an Bord sein. Da müsste also nicht allein eine adäquat geräumige Bestuhlung oder eine kleine Wellnesszone in den zum Einsatz kommenden A350-1000 helfen, ausgeruht und topfit am Zielort anzukommen.
Qantas Ultralangstreckenflug: Was wurde getestet?
Für die Entwicklung des aktuell im Fokus stehenden Lichtdesigns haben sich deshalb Vertreter von Qantas, Airbus, dem Charles Perkins Centre der Universität Sydney und dem Caon Design Office mehr als 150 Stunden lang im Airbus Customer Definition Centre in Hamburg mit hunderten Beleuchtungsmustern und -sequenzen in einer A350-Kabinenattrappe beschäftigt.
Als Grundlage der Forschung dienten die bereits seit vergangenem Jahr vorliegenden Erkenntnisse darüber, wie die Auswirkungen des Jetlags durch einen angenehmeren Aufenthalt an Bord verringert werden können. Dafür hatte Qantas zuvor etliche Testflüge durchgeführt und mit Fachleuten kooperiert.
Was werden die Passagiere erleben?
Im Modus „Aufwachen“ wird an Bord beispielsweise blaues Licht mit breitem Spektrum angeschaltet, das den Passagieren hilft, sich auf die Zeitzone am Zielort einzustellen und wach zu bleiben. Die Besatzung kann je nach Stimmung und Ambiente in der Kabine eine weichere Version wählen. Ein anderer Modus imitiert den Übergang vom Tag in die Dunkelheit, der sich durch die Farben eines Sonnenuntergangs in einen Nachthimmel mit Mondlicht und langsamen Wolkeneffekten bewegt, um die Kunden zu entspannen und sie auf den Schlaf vorzubereiten.
Eine dynamische Beleuchtung für den Übergang von der Nacht zum Tag bildet den australischen Sonnenaufgang nach, und der bewegt sich von der Vorderseite der Kabine bis nach hinten. In der Hauptkabine gibt es außerdem Beleuchtungsszenen zur Begrüßung und Verabschiedung beim Ein- und Aussteigen sowie maßgeschneiderte Modi für Taxi, Start und Landung sowie Schlaf.
Wie wichtig ist Qantas das Thema Beleuchtung?
Cam Wallace, CEO von Qantas International, betont, dass das Beleuchtungsdesign eine weitere wichtige Komponente bei der Vorbereitung der „Project Sunrise“-Flüge ist. „Diese Weltpremiere war für uns eine Gelegenheit, mit Experten zusammenzuarbeiten und auf unserer Erfahrung mit Langstreckenflügen aufzubauen, um das Erlebnis an Bord zu überdenken.
Die Forschung hat unter anderem gezeigt, wie wichtig Lichtzyklen und Helligkeit für die Einstellung der Körperuhr sind, das war die Grundlage für diese Tests. In Kombination mit der Gestaltung der Kabinen, der speziellen Mahlzeitenplanung und dem Bewegungsprogramm wird diese einzigartige Beleuchtung dazu beitragen, den Komfort unserer Kunden in der Luft zu verbessern und ihren Jetlag bei der Ankunft am Zielort zu minimieren.“