Aer Lingus am Heck und Iberia an den Triebwerken – dieser fabrikneue Airbus A321XLR gibt Rätsel auf. AERO INTERNATIONAL erzählt die Geschichte hinter dieser einzigartigen Flugzeuglackierung.

Was ist denn hier los? Das wird sich so manch Beobachter fragen, der aktuell auf dem Besucherhügel des Airbuswerks in Hamburg-Finkenwerder die Roll- und Flugbewegungen verfolgt.

Wer Glück hat kann nämlich dort eine A321XLR mit dem Heck in den Farben der irischen Aer Lingus und dem Namen der spanischen Iberia auf den Triebwerksgondeln beobachten. Der Rumpf ist noch nicht lackiert, sondern trägt noch den grünen Schutzlack aus der Produktion.

Entscheidung in letzter Minute

Doch weder haben sich die Lackierer von Airbus vertan, noch die Airline. Der Grund für dieses Mischmasch auf einem fabrikneuen Flugzeug hat drei Buchstaben: IAG

Die International Airlines Group (IAG) ist eine in Spanien registrierte und in Großbritannien ansässige Holding, zu der diverse europäische Fluglinien gehören. Neben British Airways, Vueling und LEVEL eben auch Aer Lingus und Iberia. Und genau dort gab es einen „Last Minute“-Wechsel, wer von beiden letzteren die Ehre haben sollte das allererste Exemplar des neuen Langstreckenjets A321XLR zu fliegen. Das IAG-Management entschied, dass es nicht Aer Lingus, sondern Iberia sein sollte.


Seitenleitwerk aus Stade

Zu spät, um das in Stade bei Hamburg gefertigte und dort lackierte Seitenleitwerk in die passenden Iberia-Farben zu verwandeln. So wurde es noch in den Farben der Aer Lingus an die A321XLR-Endmontage in Hamburg-Finkenwerder geliefert und dort mit dem Rest des Flugzeugs zusammengebaut.

Offiziell ist nichts, doch ist zu hören, dass nicht dieser A321XLR Aer-beria Zwitter, sondern das zweite gebaute Serienflugzeug dieses Airbus-Bestsellers als erstes an Iberia ausgeliefert wird. Dieses trägt bereits deren bekannte Lackierung und wird in Kürze auch mit den beiden Triebwerken ausgerüstet.

Umlackierung vor Auslieferung

Natürlich wird auch der abgebildete Zwitter vor seiner Auslieferung an Iberia, wahrscheinlich als deren Nummer 2, dem Rest der Flotte angepasst und mit deren Standardfarben von Airbus an die Airline übergeben. Dann endet dieses besonders für Flugzeugspotter spannende Lackierung-Special.