Eurowings liegt voll im Trend: Finanzwende nach Plan
Das Eurowings-Management glaubt, den finanziellen Turnaround nach der Pandemie vollbracht zu haben, und baut das Angebot derzeit aus.
Das Geschäftsfeld der preiswerten Business- und Ferienflüge bedienen in der Lufthansa-Gruppe die Tochtergesellschaft Eurowings sowie SunExpress, das Joint Venture mit Turkish Airlines. Für diesen Bereich, einem Punkt-zu- Punkt-Verkehr mit zumeist Nonstop-Verbindungen, spricht das Eurowings-Management selbst derzeit von einer „historischen Gewinnwende“. Denn hatte die Gruppe im Vorjahr noch einen Verlust von 197 Millionen Euro verbuchen müssen, steht für 2023 ein positives Ergebnis in Höhe von 205 Millionen Euro (Adjusted Ebit) unter dem Strich.
Historische Veränderungen bei Eurowings
Diese Wende im Geschäft sei durch strategische Veränderungen bei Lufthansas Ferienfluggesellschaft nach der Coronakrise erreicht worden. „So haben wir uns von einer ehemals stark innerdeutsch geprägten Airline zu einem führenden europäischen Ferienflieger entwickelt. Diesen Weg werden wir weitergehen, den touristischen Bereich gezielt ausbauen und 2024 noch mehr Eurowings nach Europa bringen“, sagt Kai Duve, Chief Financial Officer der Eurowings.
21 Millionen Reisende sind im vergangenen Jahr mit der Gesellschaft geflogen. Die Zeichen der Zeit – die wiederaufkommende und anhaltende Reiselust nach den Pandemie-Jahren – wurden offenbar frühzeitig erkannt. Eurowings allein habe der signifikante Ausbau des touristischen Geschäfts zu einer Umsatzsteigerung von 40 Prozent auf rund 2,6 Milliarden Euro verholfen. Nach neuen Gäste-Rekorden auf Mallorca verbindet der Lufthansa-Urlaubsflieger die Baleareninsel in diesem Jahr mit 26 Flughäfen in Deutschland, Österreich, Schweiz, Schweden und Tschechien.
Mehr als 400 Verbindungen nach Mallorca
Er hat für den kommenden Sommer erstmals mehr als 400 wöchentliche Verbindungen von und nach Palma angekündigt. Insgesamt gibt es im Eurowings-Streckennetz mehr als 150 Reiseziele. Auch Griechenland, Italien und Spanien erfreuen sich eben starker Nachfrage. Und mehr als 440 europäische Strecken stehen bei der Airline im Angebot. Daneben schielt Eurowings schon auf den nächsten Winter, in den „mehr Sommer“ gebracht werden soll.
Reaktion auf starke Nachfrage auch bei Tochtergesellschaften
Dazu hat die Lufthansa-Tochter Dubai und Dschidda im Visier. In die Emirate geht es ab Herbst dann siebenmal wöchentlich von Berlin und dreimal von Stuttgart aus, nach Saudi-Arabien wiederum jeweils dreimal ab Berlin und Köln. Und SunExpress? Beim Partner, der zur Hälfte zum Kranich gehört, zählte man 2023 rund 6,2 Millionen Reisende aus Deutschland auf Flügen in die Türkei.
Etwa jeder zweite Fluggast von Sun Express kam damit aus der Bundesrepublik. Wie SunExpress-CEO Max Kownatzki im März auf der ITB verlauten ließ, lägen die Vorausbuchungen aus Deutschland in Richtung Türkischer Riviera für den kommenden Sommer bereits um 23 Prozent über denen des Vorjahres. „Auf die anhaltende Nachfrage reagieren wir als Fluggesellschaft, indem wir unsere Kapazitäten für den Sommer aufstocken, den Sommer bis in den Herbst hinein verlängern und in den Winter investieren“, erklärte er.
Text: David Ucher