Dänemark: Passagiere sollen Abgabe für Flugtickets zahlen
Ab 2025 soll es eine Passagierabgabe pro Flugreise geben. Die Gebühr beträgt durchschnittlich 100 Kronen, also rund 13,40 Euro. Lange Reisen werden stärker belastet als kurze.
Die dänische Regierung will ab 2025 einen neuen Weg einschlagen und fordert eine Passagierabgabe pro Flugreise. Die Gebühr soll bei durchschnittlich 100 Kronen, also rund 13,40 Euro liegen. Zunächst sind durchschnittlich 70 Kronen (rund 9,40 Euro) angedacht, sagte Steuerminister Jeppe Bruus am Donnerstag. Die volle Höhe soll 2030 einkassiert werden und so gestaffelt sein, dass lange Reisen stärker belastet werden als kurze.
Wie hoch ist die Abgabe für Langstreckenflüge?
Für Flüge in Europa sollen umgerechnet etwa acht Euro fällig werden, für mittellange Reisen etwa nach New York circa 32 Euro und für Langstreckenflüge zum Beispiel nach Bangkok rund 52,30 Euro.
Klimaminister Lars Aagaard sagte, die Nachbarländer Deutschland und Schweden hätten ähnliche Abgaben. Die dänische Regierung rechnet für 2030 mit Einnahmen von umgerechnet rund 160 Millionen Euro. Mit dem Geld sollen die Umstellung der Luftfahrtbranche auf umweltfreundliche Antriebe sowie kleinere Flughäfen im Inland gefördert werden, die voraussichtlich unter der Passagierabgabe zu leiden haben. Außerdem soll es höhere Sozialleistungen für rund 300 000 Rentner geben.
«Grüne Inlandsflugroute» kommt ab 2025
Verkehrsminister Thomas Danielsen kündigte eine «grüne Inlandsflugroute» ab 2025 an, die mit umgerechnet rund 107 Millionen Euro unterstützt werden solle. Das Projekt gebe Flughäfen und Luftverkehrsgesellschaften die Möglichkeit, umweltfreundliche Technologien zu erproben. Ab 2030 sollten dann sämtliche Inlandsflüge «grün» sein.
In Deutschland bringt die 2011 von der damaligen schwarz-gelben Bundesregierung zur Etatsanierung eingeführte Ticketsteuer Einnahmen von rund einer Milliarde Euro im Jahr ein. Zahlen müssen die nach Flugstrecke gestaffelten Aufschläge die Fluggesellschaften. Sie können diese wegen des harten Wettbewerbs kaum über höhere Ticketpreise bei den Reisenden wieder hereinholen. (mit dpa)