Hamburg Aviation: So denken junge Leute über die Luftfahrtbranche
Noch immer strahlt die Luftfahrt bei jungen Menschen Faszination, Modernität und Pioniergeist aus – und das bei gutem Gehalt. Doch viele Menschen der „Gen Z“ glauben auch, dass die Luftfahrt krisenanfällig ist.
„Die Luftfahrt ist krisensicher, innovativ und spannend“, so Hamburg Aviation Geschäftsführer Ralf Gust. „Jedoch wissen viele junge Menschen über unsere Branche zu wenig. Das muss sich ändern! Es werden dringend junge Fachkräfte gesucht, um die Chancen aus der global steigenden Nachfrage fürs Fliegen zu nutzen. Die Studie zeigt aber deutlich, dass unsere Industrie von vielen jungen Leuten auch mit negativen Assoziationen in Verbindung gebracht wird, die uns hindern, junge Talente anzuwerben. Diese Erkenntnis sehen wir auch als Gelegenheit, in der Kommunikation künftig besser auf die Anforderungen junger Menschen einzugehen“, so Gust weiter.
So stellt sich Gen Z laut der Studie von Hamburg Aviation die Arbeitswelt vor
Als Grundlage für die Ergebnisse steht eine Umfrage zu den Idealvorstellungen von jungen Menschen zwischen 16 und 29 Jahren. Hauptsächlich geht es dabei um Interesse an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Das Ergebnis: Menschen der „Generation Z“, kurz Gen Z, priorisieren neben dem Gehalt und Arbeitsplatzsicherheit eine Reihe von Faktoren. Dazu zählen Zukunftssicherheit, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, kollegiale Wertschätzung und Familienfreundlichkeit. des Weiteren bevorzugen sie Flexibilität, spannende Inhalte, einen hohen Wohlfühlfaktor bei der Arbeit sowie eine gute Work/Life Balance.
Bemerkenswert: Obwohl die Erwartungen der Befragten sich mit einigen der Wahrnehmungen über die Luftfahrt decken, geben nur gut ein Drittel der Befragten an, die Luftfahrt attraktiv zu finden (35 Prozent). Hiervon können sich 55 Prozent eine Arbeitsstelle in Hamburg gut vorstellen. Während die Luftfahrtbranche in einigen Bereichen sich also mit negativen Wahrnehmungen bei jungen Fachkräften auseinandersetzen muss, ist das Bild von der Hansestadt eher positiv konnotiert.
Dabei unterscheidet sich die Wahrnehmung auch nach Geschlecht. Junge Frauen bewerten manche Punkte anders als ihre männlichen Kollegen. Bei den Faktoren Jobsicherheit, Weiterbildungschancen, Familienfreundlichkeit, Wertschätzung am Arbeitsplatz sowie bei spannenden Arbeitsinhalten ist die Relevanz für junge Frauen mindestens zehn Prozentpunkte höher als bei Männern.
So denkt Gen Z über die Luftfahrtbranche
Vielleicht überraschend: Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit haben nur eine mittelgroße Bedeutung für die Befragten. Nur 47 Prozent gaben an, dass es für sie wichtig sei, dass der künftige Arbeitgeber bestrebt ist, seine CO2-Emissionen zu senken. Nachhaltigkeit (53 Prozent) und Umweltbewusstsein (55 Prozent) im Betrieb wurden ebenfalls eher durchschnittlich stark gewichtet.
Dagegen wünschen sich ganze 71 Prozent der Befragten einen krisensicheren Arbeitsplatz. Doch nur 42 Prozent gaben an, die Luftfahrtbranche entspräche dieser Vorstellung. „Dieses Ergebnis werten wir als Wissenslücke, da die Branche aktuell auf ein sehr positives Geschäftsklima blickt, gerade in Bezug auf die steigende globale Nachfrage für Flugzeuge“, so Gust. „Das wird gewissermaßen von den Befragten selbst bestätigt. 56 Prozent geben an, sie wüssten zu wenig über unsere Branche. Hier besteht auch für uns Handlungsbedarf“. Bei den Faktoren Gehalt, modernes Image, Faszination und spannende Arbeitsinhalte kommt die Luftfahrtbranche hingegen an die Erwartungen von Gen Z nah heran. Insgesamt werde die Luftfahrtbranche in ihrer Attraktivität von jungen Männern und Menschen mit einem höheren Bildungsabschluss besser bewertet.
In dem Kontext des allgemeinen Fachkräftemangels liefert die Umfrage Erkenntnisse darüber, welche Faktoren von einer Bewerbung in die Luftfahrtbranche abschrecken. Als mit Abstand wichtigster Faktor gaben die Respondenten mangelndes Wissen über die Branche an. Auch hohe Anforderungen, eine enge fachliche Spezialisierung, Männerdominanz und schwach ausgeprägte Sympathie der Branche insgesamt wurden als Gründe genannt.