Von Aspen bis Whistler: Nordamerikas Top-5-Skigebiete
Einmal im Leben in den berühmten «Champagne-Powder» nach Nordamerika: Dieser Traum vieler Skifahrerinnen und Snowboarder ist jetzt wieder greifbar. Wir haben die besten Adressen für Sie. Aspen (dpa/tmn) – Gigantische Gebirge, viel trockener Pulverschnee und oft fast menschenleere Pisten: Diese Kombination macht Kanada und die USA zum Sehnsuchtsziel vieler Wintersportler. Das Winter-Wonderland zwischen Pazifikküste und […]
Aspen (dpa/tmn) – Gigantische Gebirge, viel trockener Pulverschnee und oft fast menschenleere Pisten: Diese Kombination macht Kanada und die USA zum Sehnsuchtsziel vieler Wintersportler.
Das Winter-Wonderland zwischen Pazifikküste und Rocky Mountains verspricht trotz Klimawandel noch Schneesicherheit. Die Skiorte liegen zum Teil deutlich über 2000 Metern oder weit im Norden. Dort rieselt teilweise doppelt so viel Schnee wie in schneereichen Alpenorten. Mehr als zehn Meter pro Saison sind keine Seltenheit.
Außerdem sind die Skigebiete Nordamerikas wahre Abenteuerspielplätze. Neben gigantischen Freestyle-Snowparks bieten sie mehr Abwechslung als die Skigebiete in den Alpen. Dort darf man die Pisten nicht verlassen, in Nordamerika ist das gesamte Gelände innerhalb der Skigebietsgrenzen befahrbar und lawinenüberwacht.
So eröffnen sich schier unendlich viele sichere Abfahrtsmöglichkeiten in offen Talschüsseln und lichten Wäldern. Beim Tree Skiing laden weit auseinanderstehende hohe Tannen und Espen ohne Zweige im unteren Baumstammbereich zu atemberaubenden Naturslaloms ein.
Einzigartig in Fülle und Ausmaß sind die Möglichkeiten zum Heliskiing und Catskiing. Ambitionierte und gut trainierte Snowboarderinnen und Skifahrer werden dabei mit Hubschraubern oder Pistenraupen auf einsame Gipfel transportiert. Von dort fahren sie geführt von einem Guide über unberührte Tiefschneehänge ins Tal.
Die Skigebiete in Übersee sind für passionierte Skifahrer und Snowboarder auf jeden Fall eine Reise wert. Seit November sind die Grenzen Kanadas und der USA für Geimpfte wieder offen. Damit ist der Weg frei zu diesen Top-5-Skigebieten:
Aspen: Nobelskiort mit Hollywood-Flair
Aspen ist wohl das berühmteste Skigebiet Nordamerikas. In diesem Winter feiert es sein 75-jähriges Jubiläum. Rund um die Weihnachtszeit verwandelt sich das ehemalige Minenstädtchen in Colorado in eine weiße Bühne für die Stars und Sternchen aus Hollywood. Wenn der Flughafen mit Privatjets übersäht ist, tummeln sich Promis wie Michael Douglas, Paris Hilton oder die Kardashians in den teuren In-Lokalen des Skiorts mit Western-Charme.
Das «St. Moritz Amerikas» ist nicht nur der glamouröseste Skiort jenseits des Großen Teichs, sondern auch einer der besten: Aspen bietet in schneesicheren Höhenlagen zwischen 2422 und 3780 Metern gleich vier Skiberge.
Die Gondel zum Aspen Mountain startet direkt im Ort. Das größte Skigebiet, Snowmass, ist in gut 20 Minuten mit dem Skibus erreichbar. Dazwischen liegen das Familien-Skigebiet Buttermilk, wo die besten Skiakrobaten der Welt jedes Jahr bei den X-Games antreten, und Highlands. Der Lieblingsberg der Einheimischen lockt mit der ultimativen Herausforderung der Highland Bowl, zu deren Geländeabfahrten man rund 30 Minuten aufsteigen muss.
Banff Lake Louise: Ski-Abenteuer im Nationalpark
Mitten im ältesten Nationalpark Kanadas liegt Banff in einer wahren Bilderbuchlandschaft – umgeben von steilen Berggipfeln, zugefrorenen Seen und schier unendlichen Wäldern. Das Städtchen in den Rocky Mountains ist eines der bekanntesten Skireiseziele Nordamerikas, obwohl es selbst gar kein Skigebiet hat.
Dafür gibt es gleich drei direkt vor der Haustür: Mt. Norquay ist zehn, Banff Sunshine 20 und Lake Louise rund 45 Autominuten entfernt. Urlauber lassen den kleinen Mt. Norquay meist links liegen und fahren gleich nach Sunshine. Das mit Gipfeln von bis zu 2730 Metern höchste Skigebiet Kanadas kommt trotz seiner langen Saison bis in den Mai ohne Kunstschnee aus. Natur pur lautet das Motto. Mit dem legendären Delirium Dive bietet sich hier eine der steilsten Geländeabfahrten des Kontinents.
Viel Natur und Skispaß hat auch Lake Louise zu bieten. Dort jagen jedes Jahr Ende November die schnellsten Frauen und Männer des alpinen Ski-Weltcups die Vorderseite des Berges hinunter.
Freerider tauchen auf der Rückseite des 2672 Meter hohen Mount Whitehorn in grandiose Off-Piste-Abfahrten ein. Genauso wie jetzt auch in der neu erschlossenen West Bowl.
In Banff Lake Louise haben viele eingewanderte Schweizer und Österreicher kanadische Ski-Geschichte geschrieben. Einer von ihnen war der gebürtige Linzer Hans Gmoser, der Erfinder des Heliskiings. Seine Firma Canadian Mountain Holidays (CMH) ist immer noch in Banff beheimatet und inzwischen Heliski-Weltmarktführer.
Park City: Olympia-Skigebiet mit Western-Flair
Park City ist der Aufsteiger unter den Skigebieten der USA. Und zwar seit den Olympischen Spielen 2002 im nur 45 Minuten entfernten Salt Lake City. Damals fanden alle Skirennen sowie die Bob-Wettbewerbe und die nordischen Disziplinen in und rund um den auf 2103 Meter Höhe gelegenen Ort statt. Nach der Schließung der letzten Silberminen wäre dieser beinahe zur Geisterstadt verkommen. Der Ski-Tourismus hat Park City am Leben gehalten und schließlich reich gemacht.
Der Olympia-Boom wurde verstärkt durch den Zusammenschluss von Park City mit dem Nachbarskigebiet Canyons vor einigen Jahren. Inzwischen ist es das größte Skigebiet der USA: mehr als 330 Abfahrten, eine befahrbare Fläche von fast 30 Quadratkilometern.
Noch stolzer als auf die schiere Größe ist man vor Ort auf die Schneequalität. Utah brüstet sich nicht ganz zu Unrecht mit dem «Greatest Snow on Earth», dem großartigsten Schnee der Erde.
Selbst Wissenschaftler bestätigen, dass der Schnee in den Wasatch Mountains besonders trocken vom Himmel fällt und Tiefschneehänge deshalb besonders schön zu befahren sind.
Vail: Das Herzstück des Skigiganten
Landschaftlich mag es schöner gelegene Skiorte geben als das berühmte Vail an der Interstate 70 rund zwei Stunden westlich von Denver. Aber für Skifahrer und Snowboarder ist der Ort in den Rockies perfekt: Vail ist riesengroß und bekannt für seine Pistenvielfalt, Top-Service auf dem Berg und außergewöhnlich schöne Hütten.
Die drei Nachbarskigebiete heißen Beaver Creek, Keystone und Breckenridge. Alle vier lassen sich mit einem Skipass befahren. Wobei Vail allein schon genug Abwechslung für mehr als einen Skiurlaub in Colorado bieten würde.
Der 2476 Meter hoch gelegene Ort Vail ist als Heimat von Skistars wie Mikaela Shiffrin und Lindsey Vonn ein Zentrum des Skirennsports. Racer flitzen die Front Side des 3125 Meter hohen Gebiets hinunter. Und über die berühmte Weltcup-Abfahrt Birds of Prey im noblen Nachbarort Beaver Creek.
Tiefschnee-Fans bevorzugen die legendären Back Bowls und das weit in die weiße Wildnis der Rockies hineinreichende Blue Sky Basin.
Whistler-Blackcomb: Ein wahrer Riese
Das größte Skigebiet Nordamerikas ist in jeder Hinsicht ein Gigant. Nirgendwo gibt es mehr Pisten, mehr Geländeabfahrten, mehr Cat- und Heliskiing, mehr Aktivitäten abseits des Skifahrens – und mehr Auswahl an Hotels, Restaurants und Bars.
Whistler liegt rund eineinhalb Autostunden nördlich von Vancouver in den kanadischen Coast Mountains. Weltweit bekannt wurde das Resort als alpines und nordisches Zentrum der Olympischen Winterspiele von Vancouver 2010.
Das Whistler Village liegt am Fuße der beiden Skiberge Whistler Mountain und Blackcomb. Beide sind auf Höhe der Mittelstationen mit der Peak-2-Peak-Gondel verbundenen. Die schwebt über eine Distanz von mehr als 3000 Metern frei über das Tal.
Mit rund 33 Quadratkilometern bietet Whistler-Blackcomb mehr befahrbare Fläche als jedes andere Skigebiet auf dem Kontinent. Ein weiterer Trumpf sind die oft mehr als zehn Meter Schnee pro Saison.
Whistlers Skigebiet liegt nur zwischen 675 und 2182 Metern. Daher ist die Luft nicht so dünn wie in den Skiorten der höheren Rocky Mountains. Das bringt zwar mal einen Wärmeeinbruch im Tal mit sich, aber dafür kommt man nicht so schnell aus der Puste.
Info-Kasten: Nordamerikas Skigebiete
Einreise und Formalitäten: Seit November sind die Grenzen für Urlauber aus Europa nach Kanada und den USA wieder offen. Reisende müssen vollständig geimpft oder genesen sein und zusätzlich einen negativen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Bundesbürger brauchen zur Einreise darüber hinaus einen gültigen Reisepass und eine elektronische Reisegenehmigung (Esta für die USA, Eta für Kanada), die vorab beantragt werden muss.
Informationen: www.travelalberta.com, www.hellobc.de, www.coloradoski.com, www.visitutah.com
dpa/tmn bk a3 xx xlt pla nhr