Stockholm, 15. Juli 2019 In Schweden hat es seit 30 Jahren keinen so schweren Flugzeugabsturz mehr gegeben. Vor den Ermittlern steht nun eine lange Suche nach der Ursache. Helfen sollen unter anderem die Augenzeugen – denn eine andere Möglichkeit entfällt. Nach dem verheerenden Absturz eines Kleinflugzeugs mit Fallschirmspringern hat in Schweden die Suche nach den […]

Stockholm, 15. Juli 2019

In Schweden hat es seit 30 Jahren keinen so schweren Flugzeugabsturz mehr gegeben. Vor den Ermittlern steht nun eine lange Suche nach der Ursache. Helfen sollen unter anderem die Augenzeugen – denn eine andere Möglichkeit entfällt.

Nach dem verheerenden Absturz eines Kleinflugzeugs mit Fallschirmspringern hat in Schweden die Suche nach den Ursachen begonnen. Die staatliche Havariekommission leitete am Montag Untersuchungen am Unglücksort in der nordschwedischen Universitätsstadt Umeå ein. Es handele sich um ein sehr tragisches und schwerwiegendes Unglück, deren Ursachensuche längere Zeit dauern werde, sagte Kommissionsvertreter Hans Ytterberg am Abend auf einer Pressekonferenz.

Die Maschine war am frühen Sonntagnachmittag nahe dem Flugplatz von Umeå abgestürzt. Neun Menschen kamen dabei ums Leben, darunter acht Fallschirmspringer und der Pilot der Maschine. Es handelte sich um sieben Männer und zwei Frauen. Alle waren Mitglieder eines lokalen Fallschirmvereins und stammten aus dem Norden Schwedens, einer hatte nach Polizeiangaben neben dem schwedischen auch einen amerikanischen Pass. Aufnahmen von Augenzeugen zeigten, wie das Sportflugzeug trudelnd und mit der Nase voran Richtung Boden stürzte.

Es wird vermutet, dass die Suche nach der Ursache bis zu einem Jahr dauern könnte. Erschwerend für die Ermittler ist, dass es an Bord des betroffenen und in Australien gebauten Flugzeugtyps keine Black Box gibt. Ytterberg sagte, man hoffe deshalb darauf, dass die Fallschirmspringer Kameras an ihren Körpern getragen hätten, die Rückschlüsse auf die Unglücksursache geben könnten. Auch mit den Augenzeugen solle genauer gesprochen werden. Ihren Angaben zufolge soll ein Teil eines Flügels der Maschine in der Luft abgebrochen sein. Ytterberg sagte dazu lediglich, das Flugzeug sei nicht mehr ganz gewesen, bevor es zu Boden gegangen sei. Andere Fallschirmclubs kündigten am Montag an, das Flugzeugmodell bis auf Weiteres nicht mehr zu verwenden.

Schwedens König Carl XVI. Gustaf sprach den Angehörigen ebenso sein Beileid aus wie Ministerpräsident Stefan Löfven. Ein solch schweres Flugzeugunglück hat es in ihrem Land seit 30 Jahren nicht gegeben. Damals im Mai 1989 waren bei einem Absturz in Oskarshamn 16 Menschen umgekommen, darunter auch drei Reichstagsabgeordnete.