Flugsicherung: Kein weiterer Anstieg von Drohnensichtungen
Langen, 08. Juli 2019 Drohnen haben in der Nähe von Flughäfen nichts zu suchen und können den gesamten Flugbetrieb lahmlegen. Nach einem jahrelangen Boom stagniert nun aber immerhin die Zahl der gefährlichen Annäherungen. Im deutschen Luftraum sind im ersten Halbjahr 2019 weniger potenziell gefährliche Drohnen gesichtet worden. Nach Jahren stetig ansteigender Fallzahlen sind bei der […]
Langen, 08. Juli 2019
Drohnen haben in der Nähe von Flughäfen nichts zu suchen und können den gesamten Flugbetrieb lahmlegen. Nach einem jahrelangen Boom stagniert nun aber immerhin die Zahl der gefährlichen Annäherungen.
Im deutschen Luftraum sind im ersten Halbjahr 2019 weniger potenziell gefährliche Drohnen gesichtet worden. Nach Jahren stetig ansteigender Fallzahlen sind bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) innerhalb der ersten sechs Monate 70 Berichte über Drohnensichtungen in der Nähe von Flughäfen eingegangen. Das waren 5 weniger als zur Hälfte des bisherigen Rekordjahrs 2018, wie das bundeseigene Unternehmen am Montag in Langen bei Frankfurt mitteilte. Im Gesamtjahr 2018 waren letztlich 158 Drohnenflüge registriert worden, die dem normalen Luftverkehr gefährlich nahe gekommen waren.
Im ersten Halbjahr 2019 wurden 48 Drohnen im unmittelbaren Umfeld von Flughäfen gesichtet, die übrigen 22 Fälle fanden in den An- und Abflugzonen statt, erläuterte die Flugsicherung. Unter anderem musste der größte deutsche Flughafen in Frankfurt wegen Drohnen in diesem Jahr bereits dreimal kurzfristig geschlossen werden.
Der Rhein-Main-Flughafen war mit 15 Sichtungen erneut der deutsche Drohnen-Hotspot. Zur Jahreshälfte 2018 hatte es die exakt gleiche Zahl von Sichtungen gegeben. Es folgen München mit 6 sowie Berlin, Hamburg und Düsseldorf mit jeweils 5 Vorfällen – in allen Städten weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Die DFS arbeitet in einem Gemeinschaftsunternehmen mit der Deutschen Telekom an einer Technologie, die Drohnen über Mobilfunk und das satellitengestützte Ortungssystem GPS für die Fluglotsen sichtbar zu machen. Die Sichtbarkeit in der Flugsicherungs-Infrastruktur gilt als Voraussetzung für einen stärkeren kommerziellen Einsatz und schafft zudem die Voraussetzungen zur Abwehr «unkooperativer» Drohnen. Diese ist Aufgabe der Polizei, ohne dass dafür außerhalb des militärischen Bereichs bislang ausreichende Technologien zur Verfügung stünden.
Aktuell schwirren etwa 500 000 Drohnen im deutschen Luftraum herum, davon werden rund 19 000 kommerziell genutzt. Starke Steigerungsraten werden erwartet.