Mediterranes Grün mit Meerblick- Die schönsten Gärten an der Côte d’Azur
Sonnige Temperaturen, Luxus, Jetset und ein sorgloser Lebensstil. Dies alles sind Assoziationen, die die Côte d’Azur im Süden Frankreichs hervorruft. Doch neben alle dem steht die französische Rivera in jahrhunderter alter Tradition durch wunderschöne, inspirierende Landschaften und einzigartige Lichtverhältnisse, Künstler aus aller Welt wie Picasso oder van Gogh zur Schaffung traumhafter Kunstwerke zu inspirieren. Zudem […]
Sonnige Temperaturen, Luxus, Jetset und ein sorgloser Lebensstil. Dies alles sind Assoziationen, die die Côte d’Azur im Süden Frankreichs hervorruft. Doch neben alle dem steht die französische Rivera in jahrhunderter alter Tradition durch wunderschöne, inspirierende Landschaften und einzigartige Lichtverhältnisse, Künstler aus aller Welt wie Picasso oder van Gogh zur Schaffung traumhafter Kunstwerke zu inspirieren.
Zudem sind Provence und Côte d’Azur ein attraktives Reiseziel für Gartenliebhaber und Fans von mediterranen Gartenanlagen. Schon seit dem 19. Jahrhundert kultivierten Urlauber und Zugezogene die Mitnahme exotischer und einzigartiger Pflanzen und Blumen, welche zur Entstehung einzigartiger Gartenanlagen führte, die noch heute teilweise individuell weiterentwickelt worden sind und für eine Begehung zur Verfügung stehen. Die Kombination aus dem Blick auf das azurblaue glänzende Meer und die einzigartig gestalteten Gartenanlagen mit prächtigen und herausragenden, teilweise seltenen Pflanzen sind für jedermann eine Reise wert. Im Rahmen dieses Artikels möchten wir Ihnen die schönsten Gärten und Plätze vorstellen und Ihnen für ihre nächste Reise wertvolle Tipps und Anregungen bieten.
Der Garten der Villa Eilenroc an der Spitze von Cap d’Antibes hat eine besondere Geschichte – und eine einmalige Lage. Vom Rosengarten lässt sich ein Blick auf das Anwesen des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch erhaschen. «Der Garten wurde im 19. Jahrhundert auf Felsboden angelegt», erzählt Jean-Pierre Schaefer vom Grünflächenamt in Antibes. «Esel mussten erst Erde heranschaffen.» Längst sind die Bäume in dem Park groß geworden: Palmen und Pinien, Olivenbäume und grüne Eichen, Jacarandas und Zypressen. «Inzwischen kämpfen wir damit, das üppige Grün im Zaum zu halten – nur mit viel weniger Gärtnern als früher.» Die Öffnungszeiten wandeln sich oft. Es wird empfohlen, vor Ort nachzufragen.
Ein besonderes Erlebnis verspricht auch der Jardin Thuret, ein dschungelartiger Garten auf Cap d’Antibes. Dort gedeiht zum Beispiel der Arbutus andrachne, ein Erdbeerbaum mit rotfarbenem Stamm. «Wir untersuchen, wie sich Bäume auf den Klimawandel einstellen», sagt Catherine Ducatillon, die Direktorin des Forschergartens. Seit 1857 ist der Garten mit dazugehöriger Villa der wissenschaftlichen Forschung über Bonatik und Akklimatisation gewidmet und wird von dem nationalen Institut für Agrarforschung betrieben und verwaltet. Eine Führung durch den Garten setzt eine Reservierung für eine Gruppe mit mindestens 8 Teilnehmern voraus. Die Kosten belaufen sich dabei auf 3 Euro pro Person. Man sollte dabei zudem die saisonalen Öffnungszeiten beachten.
2013 wurde in Nizza die Promenade du Paillon eingeweiht. Diese ist ein neuangelegter Park welcher sich über 40 000 Quadratmetern beeindruckende Grün- und Wasserfläche erstreckt. Die dortigen Pflanzungen geben sich zeitgenössisch, also mit Gehölzen, mehrjährigen Stauden und Gräsern. Aufwändige Wechselbepflanzung war gestern. Die Leute spielen, essen, trinken, ruhen sich auf schicken Gartensesseln aus. Kinder spielen springen zwischen Wasserfontänen umher. «Diese Wasserspielanlage gehört zu den größten in Europa», erklärt Jean-Michel Meuriot, der Gartenexperte der Stadt. «Inzwischen ist sie ein Symbol für Nizza und Anzugspunkts für Jung und Alt, für Einheimische gleichwohl wie für Touristen. Der Park ist durchgehend geöffnet und der Eintritt kostenlos.
Gartenfans reisen an der Côte d’Azur weiter auf die exklusive Halbinsel Saint-Jean-Cap-Ferrat. In einer Traumlage ließ die gartenverrückte Baronin Béatrice von Rothschild zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Villa Ephrussi de Rothschild mit einem opulenten Park anlegen. Dort lassen sich ein französischer, ein provencalischer, ein japanischer sowie ein Rosen- und Steingarten erkunden.
Der Besucher wandelt durch so sieben unterschiedliche Themengärten Vorbei geht es an riesigen weißblühenden Strelitzien, durch ein Bambuswäldchen zu uralten Bäumen. «Besonders stolz sind wir auf die seltenen Pflanzen», erläutert Chefgärtner André Castellan. «So wurde der Pin de Wollemi etwa, ein Baum aus der Araukarien-Familie, erst 1994 entdeckt.» Geöffnet die Anlage zwischen 8 und 18 Uhr, die Eintrittspreise belaufen sich für einen Erwachsenen auf 14 Euro. Für Studenten und Schüler gibt es vergünstigte Preise.
Ein absolutes Highlight und Must-See stellt der Jardin Exotique Éze dar. Die kleine Gemeinde Éze befindet sich zwischen Nizza und Monaco. Der Garten liegt 340 Meter über dem Meeresspiegel und befindet sich auf einem Berggipfel über der kleinen, gleichbenannten Gemeinde. Auf rund 400 Metern Höhe recken sich Kakteen, Sukkulenten, Aloen und Agaven der Sonne entgegen.
«Bei uns wachsen Hunderte Arten exotischer Pflanzen», erklärt Patrick le Tiec vom Tourismusbüro Eze. «Neuankömmlinge transportiert der Hubschrauber heran.» Wer Glück hat, kann beim Helikopter-Gardening zusehen. Der Panoramablick aufs Meer ist in diesem Gipfelgarten stets garantiert. Die Öffnungszeiten dieser einzigarten Sehenswürdigkeit variieren saisonal. In der Hauptsaison kostet der Eintritt für Erwachsene 6 Euro.
Absolut empfehlenswert ist auch ein Besuch Mentons, der Gartenstadt an der französischen Riviera. Eine geheimnisvolle Atmosphäre erfüllt den schön verwilderten Garten Serre de la Madone, das gärtnerische Lebenswerk des weit gereisten Pflanzenjägers Lawrence Johnston (1871-1958). 1924 eröffnet, zählt die Gärten Serre de la Madone zum Deckmalschutz und befindet sich im Besitz des Künsterservatoriums.
«Johnston hat auf mehreren Terrassen eine unglaubliche Sammlung botanischer Raritäten angelegt», erklärt Stéphane Constantin. Er hat lange in dem Park gearbeitet – und erliegt noch immer dem magischen Pflanzenzauber dieses Meisterwerks der Gartenkunst. Die Gärten sind ganzjährig für Besucher geöffnet, die genauen Zeiten variieren je nach Jahreszeit. Erwachsene zahlen fürden Eintritt 8 Euro, Studenten und Schüler 4 Euro.
Quelle: dpa