Korruptionsverdacht: Wowereit fordert „restlose Aufklärung“
Berlin, 2. Juni 2014 Wer bekommt Aufträge am neuen Hauptstadtflughafen? Fließt dabei Geld? Und wann ist endlich der Eröffnungstermin? Die Liste der Ungereimtheiten am Airport wird immer länger. Und auch über die Rolle von Flughafenchef Mehdorn wird wieder diskutiert. Unmittelbar vor der Sondersitzung des Aufsichtsrats für den neuen Hauptstadtflughafen BER hat Berlins Regierender Bürgermeister Klaus […]
Berlin, 2. Juni 2014
Wer bekommt Aufträge am neuen Hauptstadtflughafen? Fließt dabei Geld? Und wann ist endlich der Eröffnungstermin? Die Liste der Ungereimtheiten am Airport wird immer länger. Und auch über die Rolle von Flughafenchef Mehdorn wird wieder diskutiert.
Unmittelbar vor der Sondersitzung des Aufsichtsrats für den neuen Hauptstadtflughafen BER hat Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) eine „restlose Aufklärung“ des jüngst bekanntgewordenen Korruptionsfalles gefordert. Das Ganze sei „ein schlimmer Vorgang“, sagte Wowereit heute früh auf dem Flughafen Tegel.
Die Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt gegen den bisherigen Technikchef Jochen Großmann wegen des Verdachts, für die Vergabe eines lukrativen Auftrags für den neuen Hauptstadtflughafen 500.000 Euro verlangt zu haben. Wowereit zufolge haben sich die Vorwürfe inzwischen erhärtet. Gleichzeitig betonte er, gegen Korruption könne man sich nie hundertprozentig schützen.
Unterdessen sorgt die Verantwortung von Flughafenchef Hartmut Mehdorn in der Korruptionsaffäre für Diskussionen. Wowereit (SPD) nahm im RBB-Fernsehen Mehdorn ausdrücklich in Schutz. Dieser habe nicht versucht, etwas zu vertuschen. Mehdorn habe „die Lage im Griff“, sagte Wowereit gestern Abend.
Dagegen sieht der Vorsitzende des Flughafen-Untersuchungsausschusses im Abgeordnetenhaus, Martin Delius (Piraten-Parei), Mehdorn in der Mitverantwortung. Die Auftragsvergaben durch Großmann könnten nur mit Absolution durch Mehdorn erfolgt sein, sagte er im Inforadio des RBB. Es habe bereits in der Vergangenheit „pragmatische Lösungen“ bei der Auftragsvergabe ohne Ausschreibungen gegeben.
Der haushaltspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Sven-Christian Kindler, hatte bereits zuvor gefordert, die Entlassung von Mehdorn auf den Weg zu bringen.