Die ILA bringt Leben an den Hauptstadtflughafen
Berlin-Schönefeld, 15. Mai 2014 Am unfertigen Hauptstadtflughafen wird die Landebahn freigegeben: Zur Luftfahrtmesse ILA landen die Großen der Branche in Schönefeld. Doch die umstrittensten Ausstellungsstücke kommen ohne Pilot. Die doppelstöckige A380 wird da sein, die 747 von Boeing sowieso, und das weltgrößte Transportflugzeug von Antonov: Die Riesen der Lüfte landen in den nächsten Tagen am […]
Berlin-Schönefeld, 15. Mai 2014
Am unfertigen Hauptstadtflughafen wird die Landebahn freigegeben: Zur Luftfahrtmesse ILA landen die Großen der Branche in Schönefeld. Doch die umstrittensten Ausstellungsstücke kommen ohne Pilot.
Die doppelstöckige A380 wird da sein, die 747 von Boeing sowieso, und das weltgrößte Transportflugzeug von Antonov: Die Riesen der Lüfte landen in den nächsten Tagen am Stadtrand von Berlin. 300 Maschinen können die 200 000 Besucher der Luftfahrtmesse ILA (20. bis 25. Mai) in Schönefeld aus nächster Nähe begutachten.
Doch mancher Gast wird sich auch ein Teleobjektiv mitbringen: Denn in Sichtweite liegt der Terminal des Hauptstadtflughafens. Hinter der Glasfassade kämpfen Ingenieure noch immer mit der unbeherrschbaren Brandschutzanlage – Enddatum ungewiss.
Die Internationale Luftfahrtausstellung (ILA) sorgt unterdessen für das seltene Erlebnis von Starts und Landungen auf der neuen Piste von Schönefeld südöstlich von Berlin. Nach den Messen im französischen Le Bourget und dem britischen Farnborough ist die ILA mit gut 1200 Ausstellern aus 40 Ländern die Nummer drei der Luftfahrtschauen in Europa. Sie bietet auch einen Einblick in die Raumfahrt.
„Eine Air Show gilt als ebenso spektakuläre wie organisatorisch aufwändigste Messe überhaupt“, sagt ILA-Direktor Stefan Grave. Das merken auch die Anwohner des Flughafens, die schon vor Messebeginn die Abnahmeflüge über dem Gelände deutlich zu hören bekommen.
Einfliegen wird etwa der neue Airbus-Langstreckenflieger A350 XWB, der Ende des Jahres in den Liniendienst gehen soll. Größter Einzelaussteller ist die Bundeswehr, die sich als moderne Armee und als Arbeitgeber präsentieren will. Mit Tornado-Jets, Eurofighter und mehreren Hubschraubern simuliert die Luftwaffe für das Publikum einen Einsatz.
An der hohen Militärpräsenz auf der ILA gibt es immer wieder Kritik. Die Bundeswehr will auch vier Drohnen nach Schönefeld bringen. Die unbemannten Fluggeräte gelten als wichtiges Wachstumssegment für die Luftfahrtindustrie. Insgesamt sind auf der ILA mehr als 40 Drohen zu sehen, darunter auch zivil nutzbare.
Die Messe spiegele die weltweite Dynamik der Luftfahrtindustrie, sagt Dietmar Schrick, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Luft- und Raumfahrtindustrie. Es zeichnet sich aber ab, dass die Rekordbeteiligung der vorigen Ausgabe 2012 nicht erreicht wird. Bis jetzt sind nach Angaben eines Sprechers 1203 Aussteller angemeldet. Vor zwei Jahren waren es 1243. 230 000 Besucher wurden gezählt.
Ingesamt können die Besucher rund 300 Flugzeuge, Hubschrauber und Drohnen begutachten. Viele – besonders auch spektakuläre Maschinen wie die A380 und die A350 – sind aber nur zum Auftakt zu sehen und verlassen Schönefeld wieder, bevor am Publikumswochenende vom 23. bis 25. Mai Privatbesucher auf dem Gelände zugelassen sind.
Für das Fachpublikum gibt es auf dem Messegelände am westlichen Rand des Flughafenareals Tagungen und Vorträge. Zu den großen Themen zählt neben Drohnen das Kerosinsparen. Es geht um effizienteres Fliegen, leisere Turbinen, neue Werkstoffe und Antriebe. Airbus stellt ein zweisitziges Elektroflugzeug vor. Andere Aussteller präsentieren Treibstoff aus Zuckerrohr und Abfall, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt ein Flugzeug mit Brennstoffzellen-Antrieb.