Berlin, 6. März 2014 Bei der Emirates zählen nur Superlative: Die größten Flugzeuge der Welt sollen es ein, die umfangreichsten Bestellungen für die zivile Flotte kommen von der Golf-Airline. Nur in Deutschland wird der Ausbau gebremst. Nicht kleckern, sondern klotzen: Die arabische Fluggesellschaft Emirates setzt mit ihren Öl-Milliarden vor allem die leidenden Airlines in Europa […]

Berlin, 6. März 2014

Bei der Emirates zählen nur Superlative: Die größten Flugzeuge der Welt sollen es ein, die umfangreichsten Bestellungen für die zivile Flotte kommen von der Golf-Airline. Nur in Deutschland wird der Ausbau gebremst.

Nicht kleckern, sondern klotzen: Die arabische Fluggesellschaft Emirates setzt mit ihren Öl-Milliarden vor allem die leidenden Airlines in Europa unter Druck. Emirates-Vorstand Thierry Antinori kündigte heute in Berlin anlässlich der ITB einen aggressiven Ausbau des Liniennetzes und der Flotte von Airbus- und Boeing-Flugzeugen an. So werden für Emirates bereits Ende Mai 50 Maschinen des weltgrößten Flugzeugs Airbus A380 fliegen. Der neue gigantische Flughafen in Dubai bietet der Airline die Plattform für das Wachstum. Dubai habe bereits London als größtes Drehkreuz für den internationalen Luftverkehr überholt, sagte Antinori.

Einen großen Passagierschub, um Dubai zum Weltumsteige-Flughafen zwischen Europa und Asien zu machen, habe die Kooperation mit der australischen Qantas gebracht. Antinori wurmt aber, dass Emirates – anders als im restlichen Europa – in Deutschland mit seinen Ausbauplänen nicht wie gewünscht vorankommt. Nur vier Städte kann die Airline laut Luftfahrtabkommen anfliegen. Frankfurt, München, Düsseldorf und Hamburg sind dabei. Berlin bleibe außen vor – ausgerechnet die Hauptstadt der größten Volkswirtschaft in der EU, kritisierte Antinori: „Das passt nicht zu Deutschland.“ Dabei würde es dem Großraum mehr Geschäft bringen, sagte der Franzose.

Auch der starken Stellung der Lufthansa in Deutschland würde es seiner Ansicht nicht schaden, wenn einige Verbindungen von Emirates nach Deutschland hinzukämen. Antinori war bis 2011 selbst im Spitzenmanagement von Lufthansa, die auch mit dem Expansionsdrang der Golf-Airlines zu kämpfen hat.

Emirates werde weiter stark wachsen, künftig vor allem auch in Amerika und Afrika, sagte Antinori. Die großen Luftfahrtallianzen seien aber dabei kein Thema. „Wir verlieren keine Zeit damit“, sagte Antinori. Mit den größten Flugzeugbestellungen bei Boeing und Airbus in der zivilen Luftfahrt habe die Airline die Basis gelegt. Für 164 Milliarden Dollar (120 Mrd Euro) wurden im November 150 Boeing 777X und 50 A380 geordert. Insgesamt liegen Airbus derzeit 140 Bestellungen von Emirates für die A380 vor. Die arabische Airline ist damit der größte Abnehmer für den Riesenflieger. „Die A380 bleibt ein Publikumsmagnet“, sagt Antinori. Bis 2020 strebe Emirates bei einer Flotte von 250 Flugzeugen 70 Millionen Passagiere an. „Wir finanzieren alles aus eigener Kraft.“

Quelle: dpa