Paris (dpa) – Airbus-Chef Tom Enders und andere Verantwortliche des Konzerns sind laut übereinstimmenden Medienberichten im Oktober von Ermittlern als Zeugen angehört worden. Es gehe bei den schon länger laufenden Ermittlungen der französischen Justiz um Korruptionsverdacht bei früheren Geschäften des Luft- und Raumfahrtkonzerns mit Kasachstan, berichteten die französische Onlineplattform Mediapart, der öffentliche Radiosender France Inter […]

Paris (dpa) – Airbus-Chef Tom Enders und andere Verantwortliche des Konzerns sind laut übereinstimmenden Medienberichten im Oktober von Ermittlern als Zeugen angehört worden. Es gehe bei den schon länger laufenden Ermittlungen der französischen Justiz um Korruptionsverdacht bei früheren Geschäften des Luft- und Raumfahrtkonzerns mit Kasachstan, berichteten die französische Onlineplattform Mediapart, der öffentliche Radiosender France Inter und die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag unter Berufung auf informierte Kreise. Auch das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» berichtete über den Verdacht von Millionen-Zahlungen im Zusammenhang mit einem Kasachstan-Geschäft. Enders und die anderen angehörten Zeugen hätten bei diesen Geschäften aber keine Rolle gespielt.

Airbus äußerte sich auf Anfrage nicht zu den Berichten und gab lediglich an, mit den Behörden zu kooperieren. Im jüngsten Geschäftsbericht des Konzerns hatte es geheißen: «Airbus kooperiert mit Justizermittlungen gegen unbekannte Personen in Frankreich im Zusammenhang mit Kasachstan.» Die französische Finanzstaatsanwaltschaft gab auf Anfrage keine Stellungnahme ab.

Die seit 2013 laufenden Ermittlungen drehen sich laut Mediapart um den Verdacht illegaler Zahlungen an Vermittler. Bei einer Durchsuchung vor knapp zwei Jahren hätten Ermittler Hinweise gefunden, wonach beim Verkauf von zwei Satelliten nach Kasachstan 8,8 Millionen Euro geflossen seien.