Berlin, 16. Februar 2017 Beinahe-Stillstand an den Berliner Flughäfen: Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit tritt das Bodenpersonal in Tegel und Schönefeld in einen Warnstreik. Bis der Flugverkehr wieder regulär läuft, kann es dauern. Wegen eines erneuten Warnstreiks des Bodenpersonals auf den Berliner Flughäfen ist der Flugverkehr am späten Donnerstagnachmittag beinahe zum Erliegen gekommen. Nach […]

Berlin, 16. Februar 2017

Beinahe-Stillstand an den Berliner Flughäfen: Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit tritt das Bodenpersonal in Tegel und Schönefeld in einen Warnstreik. Bis der Flugverkehr wieder regulär läuft, kann es dauern.

Wegen eines erneuten Warnstreiks des Bodenpersonals auf den Berliner Flughäfen ist der Flugverkehr am späten Donnerstagnachmittag beinahe zum Erliegen gekommen. Nach Angaben eines Flughafensprechers fielen fast alle Flüge aus. 210 Starts und Landungen wurden gestrichen. In Tegel sollten 156 Flüge ausfallen, in Schönefeld 54. Zwölf weitere werden laut dem Sprecher zu den Flughäfen Bremen, Leipzig und Dresden umgeleitet. Seit 16.00 Uhr hat ein Großteil des Bodenpersonals an den beiden Flughäfen seine Arbeit niedergelegt, der Warnstreik sollte noch bis 22.00 Uhr andauern.

„Wir weisen alle Fluggäste darauf hin, dass es noch bis morgen früh zu Verspätungen kommen kann“, sagte der Sprecher. Er bat die Passagiere außerdem, sich bei ihrer Fluggesellschaft zum aktuellen Flugstatus zu informieren.

Erst in der vergangenen Woche hatte ein Ausstand den Flugverkehr in Tegel und Schönefeld über Stunden nahezu zum Erliegen gebracht. 115 Flüge mussten in Tegel gestrichen werden, 22 in Schönefeld. Hinzu kamen zahlreiche Verspätungen.

Die Gewerkschaft Verdi hatte die 2000 Mitarbeiter der Bodenverkehrsdienstleister zum neuerlichen Warnstreik aufgerufen, um unmittelbar vor der nächsten Tarifrunde den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Allein in Tegel streikten am Donnerstag nach Gewerkschaftsangaben mehr als 500 Beschäftigte des Bodenpersonals. „Angesichts der Tatsache, dass pro Schicht höchstens 400 Leute arbeiten, sind wir mit der Beteiligung zufrieden“, erklärte Enrico Rümker, der die Tarifverhandlungen für Verdi führt. In Schönefeld folgten 150 bis 200 Angestellte dem Aufruf – laut Verdi so gut wie alle Diensthabenden in der Abendschicht.

Die Tarifparteien wollen sich am Freitag zur mittlerweile fünften Verhandlungsrunde treffen. Verdi fordert bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten einen Euro mehr pro Stunde und ein verbessertes Tarifsystem. Die Arbeitgeber boten zuletzt die schrittweise Erhöhung der Löhne in allen Entgeltgruppen an – jedoch bei einer Laufzeit von vier Jahren.