Istanbul, 24. August 2016 Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat im Laufe seiner Amtszeit viele große, aber auch umstrittene Projekte auf den Weg gebracht. Geplant oder gebaut wurde manchmal auch gegen den Widerstand von Architekten und Umweltschützern: DRITTE BOSPORUSBRÜCKE: Innerhalb von weniger als vier Jahren entstand bis 2016 eine rund 1,4 Kilometer lange Brücke […]

Istanbul, 24. August 2016

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat im Laufe seiner Amtszeit viele große, aber auch umstrittene Projekte auf den Weg gebracht. Geplant oder gebaut wurde manchmal auch gegen den Widerstand von Architekten und Umweltschützern:

DRITTE BOSPORUSBRÜCKE: Innerhalb von weniger als vier Jahren entstand bis 2016 eine rund 1,4 Kilometer lange Brücke über den Bosporus – die dritte ihrer Art. Mit einer achtspurigen Straße und zwei Gleisen verbindet sie den europäischen und den asiatischen Teil von Istanbul.

MEGA-FLUGHAFEN: Der Grundstein wurde zwar erst im Juni 2014 gelegt. Doch wenn er 2018 wie geplant fertiggestellt wird, sollen am Flughafen „Istanbul Yeni Havalimani“ bald bis zu 150 Millionen Passagiere abgefertigt werden können. Er wäre damit der größte der Welt.

PRÄSIDENTENPALAST: Als „Dienstgebäude des Ministerpräsidenten“ war der Prunkbau in der Hauptstadt Ankara konzipiert worden. Als er 2014 fertig wurde, war Erdogan aber schon Präsident – und zog eben in den umbenannten Palast. 1000 Zimmer soll der rund 400 Milliarden Euro teure Amtssitz laut türkischen Medien haben. Kritiker monieren, der Bau sei illegal in einem Naturschutzgebiet errichtet worden.

BOSPORUSTUNNEL: Der erste transkontinentale Tunnel der Welt wurde 2013 eröffnet, rechtzeitig zum 90. Geburtstag der Republik. Der Bahntunnel „Marmaray“ soll dabei helfen, einen Verkehrsinfarkt in Istanbul abzuwenden. Im erst fast fertiggestellten Avrasya-Tunnel sollen Autos auf zwei Ebenen von Europa nach Asien und umgekehrt fahren können.

REKORD-MOSCHEE: Auf einem Hügel über Istanbul entsteht seit 2013 die größte Moschee der Türkei. Bis zu 50 000 Gläubige sollen später darin beten können. Ihre rund 107 Meter hohen Minarette gehören zu den höchsten der Welt.

KANAL: Erdogan selbst spricht von einem „verrückten Projekt“, wenn es um den „Kanal Istanbul“ geht. Die 145 Meter breite und 25 Meter tiefe Schiffsroute soll den Bosporus als parallele Wasserstraße entlasten. Bis 2023, also zum hundertsten Geburtstag der modernen Türkei, sollen Schiffe den Kanal durchfahren können.