Toulouse, 22. Juni 2018 Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus will im Fall eines harten Brexits ohne Abkommen zwischen London und Brüssel seine Investitionen in Großbritannien überdenken. „Einfach ausgedrückt gefährdet ein Szenario ohne Deal direkt die Zukunft von Airbus im Vereinigten Königkreich“, erklärte Airbus-Chef Tom Enders in der Nacht zum Freitag. Falls das Land im März […]

Toulouse, 22. Juni 2018

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus will im Fall eines harten Brexits ohne Abkommen zwischen London und Brüssel seine Investitionen in Großbritannien überdenken.

„Einfach ausgedrückt gefährdet ein Szenario ohne Deal direkt die Zukunft von Airbus im Vereinigten Königkreich“, erklärte Airbus-Chef Tom Enders in der Nacht zum Freitag.

Falls das Land im März 2019 ohne Deal aus der EU[ aussteige und damit im kommenden Jahr Binnenmarkt und Zollunion sofort und ohne Übergangsphase verlasse, würde dies laut Airbus zu einer „schweren Störung und Unterbrechung“ der Produktion führen. „Dieses Szenario würde Airbus dazu zwingen, seine Investitionen im Vereinigten Königreich und seinen langfristigen Fußabdruck im Land zu überdenken“, teilte das Unternehmen mit.

Airbus beschäftigt nach eigenen Angaben 14 000 Mitarbeiter an 25 Standorten in Großbritannien, in seiner britischen Zulieferkette unterstütze es 110 000 Jobs. In den britischen Werken Filton und Broughton werden alle Flügel der Airbus-Verkehrsflugzeuge entworfen und hergestellt.

In einer Risikobewertung schreibt Airbus, dass ein geordneter Rückzug mit einem Brexit-Abkommen vorzuziehen sei. Die derzeit angedachte Übergangsphase bis Dezember 2020 reiche aber nicht aus, damit EU und Großbritannien die offenen Fragen regeln können – und auch für Airbus zu kurz sei, um die notwendigen Änderungen in seiner umfangreichen Zulieferkette umzusetzen.